Salsa Festivals
Die bunte Welt der Salsa Festivals
Vielleicht habt ihr schon mal von Salsa Festivals gehört und fragt euch, was genau das eigentlich ist. In diesem Beitrag erhaltet ihr allgemeine Infos zu Salsa Festivals im In- und Ausland, Insider-Ansichten eines regelmäßigen Festivals-Besuchers und Tipps für die Auswahl der passenden Festivals.
Was ist ein Salsa Festival?
Kurz gesagt beinhaltet ein Salsa Festival üblicherweise drei Bereiche: Workshops, Partys und Shows.
Damit verbindet das Salsa Festival alle Bereiche der Salsawelt in einem großen Event, das meist über ein Wochenende in einer größeren Stadt veranstaltet wird. In Deutschland alleine gibt es eine Vielzahl von großen und kleinen Festivals, die alljährlich stattfinden.
Die großen Festivals bieten eine internationale Auswahl der besten Tänzer, von denen ihr in Workshops lernen könnt. Sie treten auch in Shows auf und präsentieren euch ihre künstlerische Arbeit in den neusten Choreographien. Auf Partys habt ihr die Gelegenheiten mit Tänzern außerhalb eurer Gegend zu tanzen. Große Festivals haben oftmals Besucher, die aus ganz Europa oder von weiter weg kommen.
Es gibt auch eine Vielzahl von kleineren Festivals, die in ihrer Qualität aber nichts einbüßen. Wer sich in den großen Festivals wie z.B. in Berlin, Warschau oder Paris leicht verloren fühlt, kann hier auf solche Festivals setzen. Das Line-up ist vielleicht nicht ganz so exklusiv und vielfältig, bietet aber oft trotzdem genug Auswahlmöglichkeit für die Workshops.
Tänze, die auf einem Salsa Festival getanzt werden
Neben Salsa wird auf den Festivals meistens noch Bachata angeboten. In den vergangenen Jahren hat sich neben Bachata ebenso Kizomba als weiterer Tanz etabliert. Das liegt vermutlich am „Social Dancing“ – ein Konzept das neben Salsa und Bachata auch Kizomba ausmacht. Social Dancing heißt, dass ein Tanz nicht ausschließlich für den Wettbewerb oder Shows ausgelegt ist. Vielmehr wird die Tanzkultur im Miteinander ausgelebt: jeder tanzt mit jedem, unbeachtet von Können, Herkunft oder anderen Aspekten.
Letzten Endes ist aber jedes Festival individuell auch was die Auswahl der angebotenen Tänze angeht. Auch wenn man nur bei Salsa bleibt, gibt es die unterschiedlichsten Ausrichtung der Festivals. Ein Festival kann also z.B. vorwiegend für New York Style oder Cuban Style ausgelegt sein. Wenn du also ein Festival für einen bestimmten Stil suchst, solltest du dich vorher informieren, welche Stile oder Tänze angeboten werden.
Workshops
In Workshops könnt ihr euch als Tänzer verbessern und neue Inspiration bekommen. Ein Workshop auf Festivals ist meistens auf eine Stunde begrenzt. Grundsätzlich gibt es Workshops für alle Levels; vom Workshop für Einsteiger bis zur Masterclass. Meistens liegt in der Auswahl an Workshops aber der Fokus auf der Mittelstufe und Fortgeschrittenen Level (Intermediate und Advanced). Viele der Tänzer gehen auf ein Festival mit bereits soliden Grundkenntnissen. Das heißt aber nicht, dass das notwendig ist. Für Leute, die ganz von vorne anfangen wollen, gibt es oftmals sog. Bootcamps. Das ist im Prinzip ein verlängerter Workshop, der 2-3 Stunden oder länger dauert.
Wer auf Festival in den Workshops lernen möchte, braucht viel Ausdauer. Die Haupttage für Workshops sind meist Samstag und Sonntag, an denen ihr von vormittags (meist 10-11 Uhr) bis in die Abendstunden tanzen lernen könnt. Dabei jeden Workshop mitzunehmen und durch die ganze Nacht auf den Partys zu tanzen, ist fast unmöglich. Teile deine Kräfte gut ein. Viele Tänzer berichten, dass 3-5 Workshops am Tag schon völlig ausreichen, wenn man noch Energie für Partys haben möchte. Selbst wer nur zum Lernen gekommen ist, sollte etwas mit seiner Energie haushalten, da die Konzentration mit jedem Workshop sinkt.
Partys
Klassischerweise gibt es auf einem Festival drei Partytage: Freitag, Samstag und Sonntag.
Je nach Festival gehen die Partys von 22-04 Uhr morgens oder starten später gegen 23-0 Uhr und gehen bis in die frühen Morgenstunden. Auch auf den Partys könnte die Differenz der Tanzlevels nicht unterschiedlicher sein. Vom Anfänger über Gelegenheitstänzer bis hin zu den verrücktesten „Social Tänzern“, die jedes Wochenende auf einem anderen Festival in Europa oder weiter weg tanzen, wirst du alles finden. Tendenziell lässt sich aber sagen, dass je internationaler das Festival ist, auch das Tanzniveau insgesamt steigt.
Es gibt auf den Partys drei Arten von Tänzern:
1. Tänzer, die tagsüber auch Workshops besuchen
2. Tänzer, die nur für die Partys zum Festival angereist sind
3. Showtänzer, Lehrer, Mitwirkende des Festivals usw.
Die erste Gruppe kommt schon recht früh zur Party und verlässt sie auch als erstes, weil die Workshops am nächsten Tag wieder weitergehen oder die Energiereserven aufgebraucht sind.
Die zweite Gruppe ist die, welche die Partys zu dem machen, was sie sind. Meistens kommen diese Tänzer erst etwas später, weil sie warten bis es richtig losgeht und auch oft bis zum Ende bleiben.
Die dritte Gruppe ist meist erst nach den Shows anzutreffen – wenn überhaupt – und bleibt nicht lange da, weil für sie ein Festival nicht nur Vergnügen, sondern auch Arbeit bedeutet, für die man fit bleiben muss. Trotzdem gibt es auch unter dieser Gruppe einige, die sich nicht vorm Social Dancing drücken und mit vielen Festivalgästen tanzen.
Shows
In allen drei Festivalnächten gibt es einen Showblock von 30-60 min oder sogar länger. Ein paar Festivals sind dazu übergegangen die Shows vor den Partys zu zeigen. Üblicherweise wurde die Party auf der Haupttanzfläche aber unterbrochen für die Shows. Einige der Festivalgäste meiden die Shows und kommen gezielt erst danach zu den Partys, um Schlaf nachzuholen oder sich anderweitig für die Party aufzuwärmen. Trotzdem sind Shows seit den ersten Festivals ein integraler Bestandteil. Sie sind besonders für die Profitänzer, semiprofessionelle Tänzer oder sehr engagierte Hobbytänzer von großer Wichtigkeit, weil hier auch die Tänze weiterentwickelt werden und dem künstlerischen Austausch eine weitere Plattform gegeben wird.
Was kostet der ganze Spaß?
Wer ein Festival besuchen möchte, muss nicht unbedingt tief in die Tasche greifen. Wenn man alleine bedenkt, wie viele Stunden Unterricht an einem Festivalwochenende geboten werden, sind Preise von 100-200 € gar nicht so hoch.
Diese Preisspanne ist im Schnitt das, was man für einen sog. Fullpass bezahlt, der einem Zugang zu allen Workshops, Partys und Shows gibt.
Wer nur zu den Partys (und Shows) gehen will, kann sich einen Partypass kaufen, der meistens 70-90 € kostet. Es gibt auch Tickets für einzelne Partys, die je nach Festivaltag 20-35 € im Schnitt kosten. (Samstag kostet am meisten)
Wer Geld sparen will, bekommt mit einer früheren Buchung auch deutliche Vergünstigungen. Außerdem ist es möglich bei Festival Promotern Pässe zu noch günstigeren Konditionen zu bekommen.
Wenn das Festival nicht direkt um die Ecke liegt, können mit Flug, Hotel und Verpflegung die Kosten schnell in die Höhe gehen. Bei einem Festival für das du extra anreisen musst, kannst du mit mind. 300-400 € rechnen. Aus diesem Grund erfreuen sich besonders Festivals in Osteuropa immer größerer Beliebtheit, weil hier mit Billigflügen, günstigen Hotels und tendenziell auch günstigeren Pässen Geld gespart werden kann.
Salsa Festival vs. Salsa Congress
Neben den Festivals gibt es auch Congresse, die eigentlich dasselbe wie Festivals sind und nur den anderen Namen verwenden. Der einzige Unterschied der sich vielleicht ausmachen lässt, ist der größere Fokus auf den Workshops bei den Congressen und bei Festivals auf den Party. Wobei hier auch andere behaupten, dass es gar keinen Unterschied zwischen beiden gibt.